_ die Theologie der Teilchen
szenische Lesung über die österreichische Kernphysikerin Lise Meitner, die 1938 vor den Nazis flüchten musste und aus dem schwedischen Exil als Erste das Phänomen der Kernspaltung richtig deutete.
Die Auszüge der Korrespondenz von Meitner mit ihren engsten Freund- und Kolleg*innen, vorgetragen von zwei Schauspieler*innen und mit musikalischen Improvisationen unterlegt, machen die damalige Zeitenwende aus Meitners Perspektive als Wissenschaftlerin (unter Männern), als Jüdin auf der Flucht und im Exil erfahrbar, von wo sie die weitere Geschichte an ihr vorüberziehen sieht. Sie hinterläßt eine Pionierin, die fassungs- und teilnahmslos auf ihre Welt in Trümmern blickt.
Dieser Arbeit ist gewissermaßen die szenische Version des Audiobuchs "Deine Lise"
_ membran*
Eine szenisch-konzertante Lesung mit bemalten und noch zu bemalenden Leinwänden als große Klangmembranen, die, angeregt durch Trommelschläge, Schallwellen oder elektrische Impulse in Bewegung geraten und zum ständig wechselnden Bühnenbild werden.
Eine große Bühne, darauf einige Schauspieler*innen in starrer Pose und mit stumm gesenktem Kopf. Hinter ihnen verschiedene Flächen in Tiefenschichtung.
Kaum hörbar beginnen die Leinwände zu vibrieren und tiefe Töne von sich zu geben. Sie sind das Signal für die Agierenden auf der Bühne, aus ihrer Erstarrung zu erwachen. Sie geraten simultan mit den Schwingungen in Bewegung, öffnen ihre Münder, ohne dass sie etwas sagen. Vielmehr geben sie leise Laute von sich, dem Schweigen ähnlicher als dem Sprechen. Über den Leinwänden erscheinen Übertitel ihrer Gedanken und stummen Äußerungen.
membran ist eine musikalisch-darstellerische Auseinandersetzung mit dem Hören: die membra, das Trommelfell, ist unser akustisches Tor zur Welt, und zugleich ist sie ein Trennhaut zwischen unserem Innen und dem Außen. Ein Ballett aus Gebärdensprache, Mimik und den stumpfen, rumorenden Schwingungen der Leinwände.
*noch nicht veröffentlicht